Am Montag, den 7. Februar 2005, 20.00 Uhr, findet
das 178. Gespräch im Musiklabor in München statt
Thema: Masken im chinesischen Theater
mit Irene Wegner
Die grellfarbigen Schminkmasken sind für viele Betrachter vielleicht das
augenfälligste Merkmal des klassischen chinesischen Theaters. Wohl keine
andere Bühnentradition hat ein so ausgefeiltes Repertoire an optischer
Rollencharakterisierung entwickelt wie die Peking Oper. Neben Gesinnung
und Temperament können hier in vielen Fällen die familiäre Herkunft,
herausragende, insbesondere übernatürliche Fähigkeiten und einschneidende
Ereignisse des bisherigen oder zukünftigen Lebenslaufs von der Maske abgelesen
werden. Farbig bemalte Gesichter sind in China allerdings nur für bestimmte,
meist etwas exzentrische männliche Rollen vorgesehen. Bei unauffälligeren
Naturen sowie der großen Anzahl von weiblichen Helden wird (mit wenigen Ausnahmen)
auf diese Art der Gesichtsgestaltung verzichtet.
Themen des Abends sind die historischen Entwicklungsstufen dieser Schminkkunst,
die spezielle Farbensymbolik im Vergleich, Beeinflussungen durch und Einflüsse
auf andere Kulturen sowie die Variationsmöglichkeiten und —Grenzen für bestimmte
Schminkmasken. Ein kurzer Exkurs gilt den rituellen Wurzeln chinesischer Theatermasken.